Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 58

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Samstag, 9. Mai 2020

Ein Abschied und ein Blick in die Zukunft

58 Tage lang habe ich hier jeden Tag ein Lebenszeichen aus unserem Homeschooling-Alltag geschickt. Es war für mich ein grosses Abenteuer, in welches ich mich, aus einem Impuls heraus gestürzt hatte. Zu Beginn war nicht klar, für wie lange und worüber ich schreiben würde. Nun ja, eigentlich war nie klar, was ich schreibe, bis ich dann am Laptop sass. Auch war nie klar, ob es denn auch von jemandem gelesen wird. Schreiben gab mir Halt und Sicherheit in einer aussergewöhnlichen Situation. Mich schriftlich auszudrücken, fiel mir immer leicht. Es ist etwas was mir liegt und einfach von der Hand geht. Dass ich es aber einmal so öffentlich und regelmässig tun würde, hatte ich nie gedacht. Es ist in diesem Lebensabschnitt, in dieser Krise aus mir herausgebrochen und hat sich seinen Weg gebahnt. Diese Gelegenheit nicht zu ergreifen, war keine Perspektive für mich. Hätte ich die Ausdrucksform Schreiben nicht gehabt, wäre ich wohl verrückt geworden.

Für alles danke!

Ab Montag gibt es kein Homeschooling mehr. Unsere drei Kinder werden wieder mit ihren Lehrer*innen und Schulkamerad*innen in ihren Klassenzimmern ihren Schulalltag aufnehmen. Es gibt deshalb für mich keinen Grund mehr, einen Homeschooling-Blog zu schreiben. Erst recht kein Tagebuch. Jetzt wo das öffentliche Leben für alle nach und nach wieder startet, ist es für mich (und ich denke ich spreche auch für den Rest der Familie) auch nicht mehr stimmig, so viel persönliches preiszugeben.

Lebe wohl, liebes Homeschooling-Tagebuch.

Was ich mir für die Zukunft vorstelle und auch vornehme, sind regelmässige Blogeinträge über meine Erfahrungen als Spielgruppenleiterin, Lernberaterin und Mutter dreier (Schul)Kinder. In welcher Form und wie häufig diese veröffentlicht werden kann ich heute noch nicht sagen. Diese Struktur wird aus dem neuen, alten Alltag heraus wachsen. Lassen wir uns alle überraschen.

Dieser Blogbeitrag entstand nach dem Nachtessen, währenddessen die Kinder einen Film schauten, der Mann für mich den Garten goss. Während ich die letzten Zeilen schrieb, hatte ich eine Zukunftsvision vor meinem inneren Auge. Dabei sitze ich an meinem Laptop in einem gemütlichen Tearoom oder Restaurant und schreibe konzentriert an einem Blogbeitrag. Ich schaue auf, zum Fenster hinaus und sehe draussen die Menschen durch die Strassen gehen.

Merci!

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 51

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Samstag, 2. Mai 2020

Von Erinnerungen und der Wichtigkeit vom JETZT

Dieses ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder. Zum einen, weil damals GC noch bei den Besten, der Besten in der Schweiz mitspielte, zum anderen, weil eines meiner Kinder mit mir die Leidenschaft (oder im Fall von GC das Leiden) für den selben Verein teilt . Dieses Bild konserviert für mich eine äusserst glückliche Erinnerung.

Vieles ist heute anders. GC hat sich aus der Liga verabschiedet und die Zukunft des Vereins ist trotz neuem Geldgeber höchst ungewiss, zum anderen….. schaut euch mal diese Menschenmengen an. Wenn ich die Augen schliesse, dann höre ich die Jubelschreie, das Aufstöhnen und die Schlachtrufe all der Menschen im Stadion. Wann werden wir wohl wieder so etwas erleben können? Jetzt nicht nur auf GC, eher auf Grossveranstaltungen allgemein bezogen.

Gerade eben, hat mich meine Tochter umarmt. Da standen wir, genau so innig wie auf dem Bild, und es fühlte sich einfach vollkommen an. Im hier und jetzt. Was war, spielte keine Rolle und was kommt auch nicht.