Meeting Evopäd® – Affe

Mittels kurzen Blogartikeln stelle ich euch in regelmässigen Abständen, Beispiele aus meinem Arbeitsalltag vor. Diese Einblicke sollen aufzeigen, welche Sicht die Evopäd® auf Verhaltensweisen hat und wie eine Lösung aussehen könnte.

L. ist eine aufgeweckte 5. Klässlerin und ist gern mit anderen Kindern zusammen. Immer wieder kommt es jedoch in Gruppensituationen zu Streitereien bei denen L. federführend ist. In der Schule sind die Leistungen der Schülerin gut bis hervorragend, wenn es um den aktuellen Stoff geht. Wenn ein Wissensthema schon etwas länger zurück liegt, dann fällt es L. schwerer sich daran zu erinnern und daran anzuknüpfen. Die Lehrerin muss L. während dem Unterricht häufig auffordern sich wieder an den Platz zu setzen, weil sie unnötig im Klassenzimmer umherwandert.

Ich arbeite mit L. in der 5. Stufe des Evopäd® Modells, der Affenstufe. Die immer wieder auftauchenden Streitereien in der Gruppe deuten drauf hin, dass sich die Schülerin schwer tut, wenn es um Teamkompetenzen geht. Dabei kann sie gut herrschen und Stimmung machen, es fällt ihr jedoch schwer sich anzupassen. Das umherwandern im Unterricht könnte darauf hindeuten, dass ihr der Überblick fehlt. Es könnte auch sein, dass L. sich von der Gruppe abhängig sieht und dabei ihre Individualität vergisst. Von Übungen im Turnunterricht, die Gleichgewicht, Klettern und Balancieren beinhalten, würde L. sehr profitieren. Dabei ist es wichtig, dass sie den Blick in der Balance frei im Raum umherschweifen lässt. Wahlweise könnte es auch Helfen einen Text auf dem Schaukelbrett o.ä. zu lesen, um das ziellose Umherwandern im Unterricht zu durchbrechen. Bei den Übungen bei mir in der Beratungspraxis begleite ich die Bewegungen sprachlich mit “Beschäftige dich mit dir selbst” oder “spiele mit den anderen”.

Die Themen der Affenstufe sind in der Pubertät besonders aktuell. Klettern, Schlittschuhfahren, Jonglieren oder auch Gruppenspiele können in der Schule gezielt eingesetzt werden, um den Jugendlichen wertvolle Impulse zu geben und das Klassenklima zu verbessern.

Einfach mal Affig sein…

Achtung: es gibt immer wieder Kinder die von Gleichgewichtsübungen, Jonglieren etc. überfordert sind und alles üben und motivieren keine Fortschritte bringt. Dort hilft es einen Blick in die darunter liegenden Stufen zu werfen. Vielleicht beginnt dieses Kind vorerst mit Übungen aus der 4. Stufe (Säugetier), um dann darauf aufbauen zu können.

Immer Sonntags…ein Gedankenspiel aus der Evopäd®

Ob wir etwas als positiv oder negativ, als interessante Herausforderung oder als unüberwindbares Hindernis bewerten, hängt von unseren Vorerfahrungen ab. Schon der griechische Philosoph Epiktet sagte: “Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern unser Meinungen über diese Dinge.” Ob ich also beispielsweise Blitz und Donner während eines Gewitters als gefährlich und bedrohlich oder stattdessen als spannend und aufregend empfinde, hängt davon ab, welche Erfahrungen ich in der Vergangenheit mit Gewittern gemacht habe.

Auch wie ein Kind etwa eine schulische Aufgabenstellung bewertet, ist von seinen Vorerfahrungen abhängig. In der Pädagogik müssen wir daher alles daran setzen, dass Schüler*innen positive Erfahrungen vermittelt werden. Dies erfordert, dass Aufgabenstellungen und Anforderungen so an die Kinder herangetragen werden, dass sie beherrschbar sind.

Auszug aus dem Buch “Das bewegte Gehirn – 7 Körperübungen für clevere Kinder” von Ludwig Kroneberg und Silke Gramer-Rottler

Die Evolutionspädagogik® kennt keine Lösung

Wenn du erwartest, dass du in meinen Beratungen Anweisungen erhältst, wie du deine Probleme oder die deines Kindes lösen sollst, dann muss ich dich enttäuschen. So schrecklich dies jetzt auch tönen mag, so wunderbar ist es! Keine vorgefertigte einheitliche Lösung im Angebot zu haben, schenkt die Freiheit und Offenheit, um genau DEINE Lösung zu finden.

Oft finden die Eltern den Weg in meine Beratungen, weil sie am Ende ihres Lateins sind. Keiner kann mehr weiterhelfen. Die Lehrer*innen sind ratlos, Therapien helfen nicht (mehr), alles Üben hat nicht geholfen. Es scheint alles aussichtslos und die Perspektive fehlt. Der Stress ist so gross, dass nach dem letzten Strohhalm gegriffen wird. Das mag jetzt traurig und hoffnungslos klingen, aber es ist gleichzeitig die perfekte Situation um die Evolutionspädagogik® anzuwenden.

Der Stress bzw. das Verhalten damit, zeigt nämlich genau auf, in welcher Stufe des Modells wir arbeiten werden. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, den Hilfesuchenden aufzuzeigen, wo seine Stärken sind. Was ich damit gemeint ist, lässt sich gut an Hand den “7 Leitsätzen der Evopäd®” darstellen:

  • 1. Einfach da sein ist genug.
  • 2. Schüchtern sein heisst sich schützen können.
  • 3. Aggressiv sein heisst kraftvoll sein.
  • 4. Ängstlich sein heisst Gefühle zeigen können.
  • 5. Egoistisch sein heisst für sich sorgen können.
  • 6. Laut sein heisst nach seiner Position suchen.
  • 7. Unvollkommen sein heisst noch wachsen können.

Die Evopäd® betrachtet “Defizite” wertfrei und als Stärke. Diese Betrachtungsweise nimmt mit dem Druck und den Stress die Faktoren die einer Lösung im Weg stehen. Sie ist eine der Schlüsselfaktoren, eine Schaltstelle der Evopäd®.

Nebst Stressfreiheit benötigt unser Gehirn auch Bewegung und Emotionen, damit es sich neue Abläufe und Erfahrungen verinnerlicht. Hier kommen nun die Bewegungsübungen (auch Grundübungen) der Evolutionspädagogik® zum Einsatz. Ganz nach dem Grundsatz:

“Lernen soll Spass und Freude bereiten.”

Mit den neuen Bewegungen, den neuen Sichtweisen besteht nun das optimale Umfeld für eine individuelle und nachhaltige Erkenntnis. Sie kann zur Lösung werden, sollte überhaupt noch eine gebraucht werden. In jedem Fall entstehen neue Denkweisen und die persönliche Entfaltung geht einen Schritt weiter.

Ich kann voller Freude behaupten, dass ich noch in keiner meiner Beratungen eine Lösung vorhergesehen habe und sich all meine Lösungsideen (die ich natürlich habe, aber immer für mich behalte) sich nie bestätigt haben. Dies nimmt mir die Last, für andere Menschen Lösungen finden zu müssen und ermöglicht es mir sie mit unvoreingenommenem Blick zu begleiten. Darüber hinaus schenkt es mir die Zuversicht, dass es in dieser Welt so viele unterschiedliche Lösungen wie Menschen gibt. Was für ein Potential!

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich Mut machen. Mut um Probleme anzugehen, Mut sich dabei die nötige Zeit zu lassen und Mut das Vertrauen zu haben, dass es eine, nämlich DEINE, Lösung gibt.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Evopäd® keine Therapie ist und ich keine Therapeutin bin. Mittels dem Modell der Evolutionspädagogik® lassen sich Lern- und Verhaltensprobleme bearbeiten, die den Schul, Arbeits- und Familienalltag betreffen. Ich stehe dabei ich mit meiner Erfahrung als Evolutionspädagogin®, Mutter und Mensch beratend zur Seite.

Probleme in der Schule? Gestresste Kinder, verzweifelte Eltern?

Wenn der Stress gross ist, dann ist oft die Hürde gross, um etwas Neues auszuprobieren. Mit diesem Beitrag möchte ich die Neugier wecken, einen unbekannten Weg zu gehen. Eine Entfaltungsberatung mit Evopäd® ist eine effiziente Hilfestellung für den Krisenmoment und bietet gleichzeitig eine nachhaltige Lösung für die Zukunft.

Kein Talent soll verloren gehen

Mache ich alles richtig? Gerade als Eltern ertappt jede/jeder sich mal bei der Frage, fördere ich mein Kind genug? Gebe ich genug Aufmerksamkeit und Unterstützung? Natürlich kommt die Frage nicht dann auf, wenn alles “rund” läuft. Wenn es keine Probleme in der Schule gibt, das Kind motiviert die Hausaufgaben erledigt und ein harmonisches Familienleben herrscht. Dann sind wir zufrieden und überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber wehe, es entsteht irgendwo ein Ungleichgewicht. Wenn es Stress und Probleme gibt, dann sind sie da, die Selbstzweifel.

Dabei freue ich mich immer wieder von neuem über das wunderbare Gespür der Eltern über das Potential und die Talente ihrer Kinder. Was ich anhand der Evopäd® herausfinde, wissen sie meist unbewusst schon. Um so verständlicher ist die Not, Verzweiflung und der Stress, weil es einfach nicht gelingt dieses Potential zu entfalten. Ich kenne dieses Gefühl aus eigener Erfahrung sehr gut. Bei mir selbst, aber auch bei meinen Kindern. Jede/r kennt die Situation in der man spürt, dass man etwas zwar weiss und kann, dennoch gelingt es einfach nicht es umzusetzen.

Dann wenn der/die Lehrer*in wissen will, weshalb die Leistung nicht stimmt, wenn das Kind sich zurückzieht oder wutentbrannt die Zimmertür knallt, dann wenn der Partner/die Partnerin selbst hilflos ist und auch eine Abklärung zwar eine Diagnose ergibt, aber keine Lösung (zumindest keine schnelle) bieten kann, dann ist erst recht nicht der Zeitpunkt in dem man innehält, durchatmet und sich in Gelassenheit übt. Viel eher befinden wir uns dann im Gedankenstrudel und haben den inneren Drang, dass eine schnelle Lösung her muss.

Damit fehlt in diesem Moment genau das, was eine nachhaltige und für alle zufriedenstellende Lösung begünstigen könnte – der Überblick. Sich einen Überblick zu verschaffen heisst nicht zwingend sofort eine Lösung für etwas zu haben. Der Überblick hilft viel mehr Probleme zu erkennen, Chancen abzuwägen und Möglichkeiten abzuschätzen. Eine Entfaltungsberatung schafft in erster Linie einen Überblick, um dann im zweiten Schritt die Lösung zu erarbeiten.

Die beste Art, über ein Problem Bescheid zu wissen, ist, ein Teil des Problems zu sein.

Anand Giridharadas

Während einer Entfaltungsberatung begleite ich meine Klienten und ihre Eltern dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei braucht es manchmal Distanz, um all die verschiedenen Puzzleteile zu erkennen, manchmal hilft Nähe, um ein Detail ansehen. Daraus ergibt sich manchmal dann eine Erklärung weshalb jemand, wie reagiert. Diese Erkenntnis schafft Verständnis und ebnet den Weg zur Lösung.

So komplex die Probleme auch sind, die Lösung anhand des Evopäd®-Modells sind einfach und effizient. Ohne grossen Aufwand und mit gezielten Bewegungsübungen werden dem Gehirn neue Impulse gegeben, die dann zur Lösung des Problems führen.

Abenteuer leben und erleben

Der Weg zur Entfaltung ist ein Abenteuer. Denn er ist nicht in jedem Fall geradlinig und sofort erkennbar. Aber jede Erfahrung löst etwas aus und bestärkt das Kind und auch seine Eltern darin, an sich zu glauben und sich weiter zu entwickeln.

Jetzt ist der Moment, Probleme anzugehen und als Chance zu erkennen! Evopäd® ist eine einmalige Möglichkeit mit nur wenigen Beratungen einen Überblick zu erhalten und nachhaltig eine individuelle Lösung zu erarbeiten. Gleichzeitig ist jede Beratung eine lohnende Investition in eine wertschätzende Eltern-Kind-Beziehung und das erfolgreiche meistern von weiteren kommenden Herausforderungen.

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 54

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Dienstag, 5. Mai 2020

Eine Tür geht zu und eine andere auf

Herzlichen Dank all jenen, die sich nach meinem Beitrag von gestern Gedanken gemacht haben. Ich darf hier freudig verkünden, dass sich ein Tor aufgetan hat und ich eine (Übergangs-)Lösung gefunden habe. Sobald ich mein Sicherheitskonzept erstellt habe und alles spruchreif ist, werde ich auf der Homepage und per Newsletter entsprechend informieren.

Es geht weiter……und bleibt spannend.

Ansonsten befinden wir uns hier alle in einem Zwischenstadium. Das ist grad nicht einfach auszuhalten. Wir hatten es uns ja eigentlich gerade gemütlich gemacht, an alles gewöhnt und nun ist da die Aussicht auf erneute Umstellungen nächste Woche. Vieles wird sich wieder verändern. Zum positiven und auch zum negativen.

Zudem müssen wir uns (naja besonders ich), damit abfinden, dass einige Möglichkeiten und Chancen, die diese Corona-Zeit auch angeboten hat, nicht ausgeschöpft wurden. So habe ich z.B. KEIN einziges Buch gelesen, kein Referat erstellt, nie Ukulele geübt und auch die Nähmaschine nie angerührt. Auch all die Spiele die nie gespielt, Projekte die nicht realisiert oder die Filme die nicht geschaut wurden, werden wohl vorläufig keine tragende Rolle in unserem Leben spielen. So haben wir auch keine Rechtschreibprogramme, Reihentrainingsübungen und viel zu selten Evopäd©-Übungen gemacht. Ich habe nicht regelmässig (eigentlich nur zweimal) meditiert, habe nur 5 Wochen mein Spazierprogramm aufrecht erhalten und bin eher ausgebrannt, denn erholt. Alles vertane Chancen und ich hatte heute Vormittag wirklich schlechte Laune deswegen.

Mit etwas Abstand, Innehalten und neuem Überblick, kann ich relativeren. Wir haben nicht nichts gemacht. Wir haben unsere Prioritäten anders gesetzt, als es auch möglich gewesen wäre.

  • Wir haben viele lange Gespräche geführt
  • Ich habe 55 Blogbeiträge geschrieben (in täglichem Rhythmus)
  • Wir haben unseren ganzen Garten neu gestaltet, zwei Hochbeete errichtet, befüllt und angesetzt
  • Wir haben einzeln und als Familie harmonisiert, funktioniert und auch reagiert
  • Jedes Familienmitglied hat neue Fähigkeiten erworben (besonders technischer Natur)
  • Alle drei Kinder haben mindestens EIN Buch gelesen (freiwillig und unaufgefordert)
  • Alle Familienmitglieder haben regelmässig Sport betrieben (ebenfalls freiwillig und unaufgefordert)
  • Wir haben unendlich viel gemeinsame oder auch paarweise Quality-Time verbracht und genossen
  • Wir haben unser Daheim genossen und belebt
  • ALLE Familienmitglieder können nun Kaffee mahlen und kochen, Pfannkuchen backen, Wäsche zusammenlegen, rudimentär aufräumen, Staubsaugen, Tisch decken und abräumen und noch viele Haushaltdinge mehr
  • Ich weiss, dass ich unter Druck in relativ kurzer Zeit Informationsschreiben, Hygienekonzepte, Notfallpläne, Blogbeiträge etc. verfassen kann
  • Ich kann geschriebenes auch einfach mal veröffentlichen ohne es 1000 Mal zu hinterfragen und korrigieren (!!!!)
  • Ich kann mich abgrenzen, meine Bedürfnisse äussern und verteidigen
  • Das können die Kinder dank meinem Vorbild nun auch
  • Gleichzeitig haben wir uns im gegenseitigen Respekt geübt
  • Es braucht immer weniger als man denkt und es lässt sich vieles kreativ um-, ab- und verwandeln
  • Anderen helfen und Freude bereiten hilft und schenkt Trost (für beide Parteien)
  • Die Kinder kennen die “Schule” und den Lernprozess aus einer anderen Perspektive und haben sich damit praktisch auseinandergesetzt
  • Wir haben viele Beziehungen, Freundschaften und Bekanntschaften auf neuen Ebenen entdeckt und gepflegt
  • In der Theorie wusste ich, Evolutionspädagogik© ist unglaublich. Nun weiss ich, sie ist auch praktisch unglaublich Krisen- und Alltagstauglich!

Diese Liste ist nicht abschliessend und ist nicht halb so vielfältig, wie sie in Tatsache ist. Ich schliesse sie nun einfach ab, da die Küche ruft!

Krisenintervention am frühen Morgen

Weinkrämpfe aus Angst vor dem Referat (etwas Werbung aus meinem Leben).


Es ist dringend! Das Kind weint und muss bald los in die Schule. Keine Zeit für grosse Gespräche. Also schauen wir einfach, dass die Hirnhälften optimal zusammenarbeiten. Ich lasse das Kind Schlaufen und eine liegende Acht malen und eine Runde Hopserhüpfen. Eine Umarmung und ein Motivationsspruch «Sometimes you win, sometimes you learn» gab es noch dazu.
Für Familienmitglieder gibt es dann im Anschluss noch eine Umarmung obendrauf. Im Gepäck dann noch ein Notfallzettel mit einem X für einen Blick vor dem Referat und auf der anderen Seite ein Herz für danach.
Dies ein kleiner Einblick in meine Tätigkeit als Evolutionspädagogin®. Was für mich nach einer Beratung immer bleibt – die Neugier wie es gelaufen ist und was der Mensch daraus mitnimmt.
Neugierig? Gerne erarbeite ich mit dir eine eigene individuelle Krisenintervention.

Liegende Acht und Schleifen – eine bewährte Notfallintervention aus der Evopäd®