Vom lernen und lehren….

Es war ruhig auf meinem Blog, was nicht bedeutet, dass es in meinem Leben ruhig war. Im Gegenteil.

Alles in Bewegung / Foto by tanjaz.ch

In den letzten Monaten habe ich, nebst dem einrichten und einarbeiten in meinem eigenen Praxisraum, die Ausbildung zur Kursleiterin (SVEB1) absolviert. Eine intensive Zeit in der ich meine eigene Lerngeschichte (besonders die in der obligatorischen Schulzeit) aufgearbeitet und mich ganz bewusst mit meinem eigenen Lernprozess beschäftigt habe. Es war eine anstrengende und bereichernde Zeit. Alleine wieder in einem Klassenzimmer zu sitzen, Teil einer Gruppe zu sein und daneben gefordert/gefördert zu werden war spannend und überwältigend zugleich. Dabei wurde mir bewusst, welche hohen Anforderungen ich mir selber stelle, wenn ich etwas für mich wichtiges erreichen will und wie schmal der Grad zur Selbstüberforderung ist. Bei all diesen Prozessen war die Evolutionspädagogik® meine Begleitung. Als der Druck am grössten war (bei der Erarbeitung meiner Minilektion), habe ich meine Kreativität beibehalten und gleichzeitig strategisch weiterarbeiten können. Diese Kompetenz werde ich für meine künftige Tätigkeit als Kursleiterin bestimmt weiterhin gut nutzen und verfeinern können. Sie wird mir bestimmt auch dabei helfen die Freude am Prozess zu geniessen und nicht nur das Resultat als Antrieb zu sehen.

Kreatives “Nebenprodukt” meiner Ausbildung / Lerninhalte zeichnen

Nebst dem meistern all dieser Herausforderungen habe ich natürlich auch das Lehren gelernt. Denn meine Ausgangsmotivation für diese Ausbildung war und ist es Menschen kompetent und “merk”würdig Inhalte vermitteln zu können. Inhalte zu Themen die mir seit Jahren am Herzen liegen und von denen ich glaube, dass Menschen die mit Kindern und Jugendlichen leben und arbeiten profitieren können.

Folgende Kurse sind bereits im Angebot:

Evopäd® im Schulalltag – Ein zweiteiliger Kurs für Lehrpersonen die sich für den Einsatz der Evopäd® im Schulalltag interessieren / Preis auf Anfrage

Evolutionspädagogik®- Infoabend – Ein Kurs für Eltern und Interessierte (Elternvereine) die gerne theoretische und praktische Erfahrungen mit dem Modell der Evopäd® machen möchten / Preis auf Anfrage

Evopäd® in der Turnhalle – Evopäd® Erlebnis für die ganze Familie / dieses Angebot eignet sich gut als Ergänzung zum Infoabend / Preis auf Anfrage

In all meinen Schulungen ist mir wichtig, dass die Inhalte zu den Bedürfnissen der Teilnehmenden passen und praxisrelevant sind. Ob zu den Kursthemen Vorkenntnisse vorhanden sind oder nicht, der Nutzen beruflich oder privat sein soll, welche Lernziele erreicht werden sollen vereinbaren wir vorher gemeinsam.

Mein Angebot ist auf Anfrage erweiterbar. In den letzten Wochen/Monaten/Jahre habe ich mich intensiv mit den Themen “Growth Mindset”/Selbstbild, “Resilienz”, Bewusstes/Unbewusstes-Denken, bestärkende Elternschaft und Fehlerkultur auseinandergesetzt. Dieses Wissen, kombiniert mit meiner langjährigen Erfahrung als Mutter, Lernberaterin, Evolutionspädagogin®, Spielgruppenleiterin, Tagesmutter und Mensch möchte ich gerne mit euch teilen.

Neugierig? Wissbegierig? Dann organisiere deine eigene Lerngemeinschaft in Form von Mitarbeitenden, Miteltern, im Freundeskreis, Schulleitungen, Elternforen, Mitmenschen und melde dich bei mir. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme.

Was ist eine Lernblockade?

Unter einer Lernblockade versteht man die Unfähigkeit, ein bestimmtes Potential auf mentaler und physischer Ebene zu einem bestimmten Zeitpunkt abzurufen. Auch wenn man sich gut vorbereitet hat, kann man auf das Gelernte nicht mehr zugreifen.

Wie äußert sich eine Lernblockade?

Lernblockaden können von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. In manchen Fällen zeigen sich Lernblockaden als Lese-, Schreib- oder Rechenstörung: Man liest, ohne den Sinn des gelesenen zu erfassen oder man erfindet Wörter beim Lesen. In anderen Fällen erkennt man eine Lernblockade an Konzentrationsstörungen, Ausreden, Wutausbrüchen, Lust- und Antriebslosigkeit oder Unwohlsein. Diese Symptome müssen aber nicht zwingend auf eine Lernblockade hinweisen. Sie können auch Folgen von Schul- und Prüfungsangst oder Mobbing sein.

Was ist die Ursache?

Psychologische Sicht

Häufige Ursachen für Lernblockaden sind Selbstzweifel, Stress und Druck, Bewegungsmangel, sowie Konkurrenzdenken. Aber auch Versagensängste, überhöhter Ehrgeiz, ein eingeschränktes Vorstellungsvermögen oder ein falsches Lernverhalten können Lernblockaden hervorrufen.

Neurowissenschaftliche Sicht

Aus neurowissenschaftlicher Sicht kann man zwischen vielen Ursachen für Lernblockaden unterscheiden.

  • Fehlende Anschlussfähigkeit: eine Lernblockade entsteht, wenn Informationen in das Arbeitsgedächtnis, aber nicht in das Langzeitgedächtnis gelangen. Dies vermeidet man, indem man seine Aufmerksamkeit nur auf den Lernstoff legt und sein Vorwissen aktiviert.
  • Fehlende Nutzungsfähigkeit: Informationen, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind, «zerfallen» oder «verblassen» dort nach einer bestimmten Zeit wieder. Um dies zu vermeiden, muss man von gelernten Zusammenhängen intensiven und regelmäßigen Gebrauch machen.
  • Fehlende Kontextualisierung: Fehlende kontextuelle Beziehungen zwischen alten und neuen Informationen sind dafür verantwortlich, dass sie im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden, aber nicht wieder abgerufen werden können. Das passiert, wenn man die Zusammenhänge vergisst, in denen man das Wissen erworben hat. Dies kommt vor allem bei Detailwissen wie Formeln, Definitionen oder Daten vor, an die man sich nach einer Zeit nicht mehr erinnern kann, weil man den fachlichen Kontext nicht mehr rekonstruieren kann.
  • Stress: In Stresssituationen können Informationen nicht mehr aus dem Langzeitgedächtnis geholt werden. Der Grund liegt darin, dass das Gehirn in Stresssituationen von Stresshormonen überschüttet wird, die seine Leistung beeinträchtigen.

Quelle: Wikipedia

Die Methode der Evolutionspädagogik® bietet die Möglichkeit sowohl den psychologischen als auch den neurowissenschaftlichen Aspekte der Lernblockade auf den Grund zu gehen und eine individuelle Lösung zu finden. Mittels Kommunikation, Wahrnehmung und Bewegung wird einerseits der Stressor bearbeitet und andererseits eine neue Handlungsfähigkeit für die belastende (Lern-)Situation erlangt. Das Alter der Klienten spielt dabei keine Rolle. Die neu erarbeiteten Strategien erweitern die Kompetenz des Klienten und ermöglichen es, künftige Lernherausforderungen besser zu meistern und Blockaden zu vermeiden. Gerade Kinder sind dabei unglaublich kompetent und nutzen die Möglichkeiten des Modells schnell und intuitiv. Gerade deshalb ist eine Gestaltung des Klassenzimmers und des Unterricht mit dem Ansatz und den Hilfsmittel der Evopäd® sinnvoll und gewinnbringend für Schüler:innen und Lehrpersonen. Genauso können Arbeitnehmer und Arbeitgeber von einem Coaching profitieren. Auch in der Berufswelt hilft eine lösungsorientierte Herangehensweise, Probleme einerseits zu erkennen und zu lösen und andererseits als Wachstumsmöglichkeit zu nutzen.

Neugierig? Kennst du Lernblockaden aus deinem eigenen Leben und/oder deinem Umfeld? Melde dich unverbindlich bei mir und wir machen uns auf deine Lösungssuche.

Neues Schuljahr – neues Glück

Da wir das Leben nicht verlängern können, müssen wir es verdichten.

Roger Willemsen

Ein Sommer der nie zu Enden scheint liegt hinter uns. Unendlich lange Sonnenstunden, viel Wärme und Zeit für genussvolle Stunden ohne Termindruck. Nun ist es aber wieder soweit. Mit den bereits wieder kürzer werdenden Tagen und den Tautropfen über Nacht, hat der Schulalltag wieder begonnen. Was zunächst mit etwas Wehmut und zwiespältigen Gefühlen beginnt, wird bereits nach kurzer Zeit wieder zur Normalität.

Auch für mich beginnt ein neuer Abschnitt. In meinem neuen Beratungsraum konzentriere ich mich ab diesem Schuljahr zu 100 Prozent auf meine Tätigkeit als Lernberaterin. Die alleinige Raumnutzung ermöglicht es mir in der Terminvergabe flexibler zu sein und mich noch mehr nach der Kundschaft zu richten. Ausserdem gibt es mir Zeit und Raum, die vielen Ideen und Projekte zu realisieren die mir am Herzen liegen.

Seit 15 Jahren habe ich mir ein breites Wissen und einen grossen Erfahrungsschatz in Bezug auf die Entwicklung, die Betreuung und das Begleiten von Babys, Kleinkinder, Schulkindern und Jugendlichen angeeignet. Dieses Wissen und meine Leidenschaft Menschen dabei zu unterstützen ihre Ziele zu erreichen, kann ich bei meinen Entfaltungsberatungen einbringen. Gross und klein können davon profitieren. Mit dem Ziel: Niemand soll verloren gehen! Lernen ist eine evolutive Eigenschaft, die alle von Anfang an in sich tragen. Diese gilt es ein Leben lang zu waren und dazu Sorge zu tragen.

Mein aktuelles Angebot:

  • Lernberatungen für Verhaltens- und Schulthemen für Kinder und Jugendliche
  • Coaching und Beratung für Eltern, PädagogInnen und anderen Interessierten
  • Infoanlässe/Referate rund um die Evolutionspädagogik® und deren Umsetzung im Schul- und Familienalltag
  • “Evolutionspädagogik® im Klassenzimmer” Beratung von Spielgruppen/Schulen
  • “Evolutionspädagogik® erleben” ein Workshop für Kindergruppen (Spielgruppe, Kiga, Schule)

Ab Frühjahr 2023, nach Abschluss meiner Weiterbildung zur Kursleiterin, sind geplant:

  • Elternworkshops zum Thema Evopäd® im Familien- und Schulalltag
  • Schulung von Pädagog*innen rund um die Themen lernen und Kommunikation

Gerne beantworte ich eure Fragen rund um meine Tätigkeit und unterstütze euch und eure Familie bei Lern- und Verhaltensthemen. Kontaktiert mich noch heute per Telefon oder E-mail.

Mission Entfaltungs(t)raum erfüllt

Freudig kann ich bekannt geben, dass ich eine neue Heimat für meine Lernberatungen gefunden habe. An dieser Stelle geht ein Dank an alle, die mit mir mit gefiebert und mich bei der Suche unterstützt haben.

Als ich im Juni 2018 nach Ausbildung zur Lernberaterin Evopäd® mit Beratungen begonnen hatte, war einer meiner Zukunftswünsche einmal einen eigenen Raum einzurichten und mit meiner Arbeit beseelen zu können. Durch Corona und das damit verbundene Auf und Ab, war daran zeitweise nicht zu denken. Nun wird sich dieser Wunsch erfüllen und ich bin unglaublich dankbar dafür. Dabei danke ich allen, die bisher den Weg zu mir gefunden haben und bisher meine Beratungen in Anspruch genommen haben. Ohne euch gäbe es keine Entfaltungsberatungen. Grossen Dank geht auch an das Jugendhaus-Team, welches mir in den letzten zwei Jahren grosszügig eine Heimat gewährt hat.

Neue Umgebung – neuer Ausblick

Bald wird es soweit sein und ich kann euch detailliert berichten, wie bzw. wo es nach den Sommerferien mit meinen Beratungen weitergeht. Ich freue mich schon auf viele neue Entfaltungserfahrungen in der neuen Umgebung. Dieser Wechsel wird für mich mit neuen Lernerfahrungen verbunden sein und auch mein Angebot wird im neuen Schuljahr zeitlich und inhaltlich erweitert und ergänzt. Natürlich sind auch in der Übergangszeit während den Sommerferien Beratungen möglich. Meldet euch bei Bedarf bei mir. Weitere Informationen folgen in den nächsten Wochen auf meinem Blog und für bestehende Kund*innen auch per Post und E-Mail.

Das Umzugschaos hat bereits begonnen….

Evopäd® im Unterricht – Ein Besuch im Schulhaus

Vor kurzem verbrachte ich einen Vormittag mit den Schüler und Schülerinnen der Schule Papillon in Aarburg. Das Ziel war, die Kinder verschiedene Bewegungsimpulse aus der Evolutionspädagogik® entdecken zu lassen. Egal ob gross oder klein, alle waren mit Interesse und Freude dabei und probierten nach und nach den gesamten Evopäd® Bewegungsparcours aus, den ich für sie zusammengestellt hatte.

Die letzten Vorbereitungen im Vorfeld

Nach einer Instruktion im Morgenkreis und einer gemeinsamen Begehung des Parcours, liessen wir die Kinder frei in ihrer Entscheidung, welchen Ablauf sie wählten. Es war auch möglich an ihren eigenen Lernangeboten zu arbeiten und das Angebot überhaupt nicht zu nutzen. Eigene Bedürfnisse sollten im Vordergrund stehen, allerdings immer mit Rücksicht auf die der anderen Teilnehmer*innen. Instinktiv wussten die Schüler*innen bereits beim ersten Kennenlernen, welche Posten sie sofort ausprobieren wollten. Nach und nach trauten sie sich aber auch an grössere Herausforderungen wie z.B. schwierigere Ausführungen der Übungen, Unterstützen und begleiten von anderen Kindern oder Posten, an die sie sich zu Beginn nicht heran wagten. Wir stellten fest, dass die Schüler*innen länger und intensiver sich mit dem Parcours beschäftigten als wir erwartet hatten.

Für jeden ausprobierten Posten konnten die Kinder in ihre Büchlein ein Stempel setzen und ihre damit ihre Erfahrung dokumentieren. Dieses Büchlein soll, nebst der Erinnerung an den Vormittag, eine Ermunterung sein, auch künftig die eine oder andere Übung zu wiederholen. Sei es im Schulalltag, zu Hause oder nur als gedanklicher Impuls.

Nebenbei hatte ich Gelegenheit, mich mit den beiden Lernbegleiterinnen Fiona Hess und Nadja Kunz über den Schulalltag auszutauschen. In welchen Situationen können die Übungen auch künftig in den Unterricht integriert werden? Wie lässt sich das Klassenzimmer mit den bestehenden Materialien bewegungsanregend und lerngerecht gestalten? Wir stellten fest, dass das Meiste vorhanden war und sich alle Bewegungsangebote mit dem bereits Vorhandenen unkompliziert realisieren lassen. Dadurch, dass die Kinder und ihre Lernbegleiterinnen die Übungen nun kennen, lassen sich diese auch in Zukunft individuell und nach Bedarf in kurzen Sequenzen in den Unterricht einbauen.

Nach dem kurzweiligen Vormittag verlasse ich zufriedene Kinder und Lernbegleiterinnen, die sich mit Elan dem weiteren Schultag widmeten.

Diese unkomplizierte Art und Weise die Evopäd® kennenzulernen ermögliche ich gerne auch anderen Kindern und ihren Lernbegleiter*innen. Meine mobile Beratungspraxis wartet auf ihren nächsten Einsatz. Bei Interesse meldet euch unverbindlich bei mir. Egal ob Altersheim, Kindergarten, Krabbelgruppe, Spielgruppe, Schule, Musikschule etc. Evopäd® lässt sich überall einsetzen und ich erarbeite individuelles Angebot.

Ohne meine Assistenten geht nichts

Wozu eine Lernberatung?

Immer wieder werde ich gefragt, wozu Menschen bei mir in die Lernberatung kommen. Dieser Blogbeitrag soll dazu beitragen diese Frage all jenen zu beantworten, die sich nicht zu fragen trauen oder via Internet und Google-Suche vielleicht sogar das erste Mal davon hören. Weshalb soll jemand zu mir kommen und was kann er/sie von mir erwarten?

In der praktischen Pädagogik fragen wir nicht danach, was dem Kind fehlt, was es kann oder nicht kann, sondern wir fragen und schauen, wie es die Welt wahrnimmt.

Ludwig Kroneberg, Silke Gramer-Rottler
Was wenn es gefühlt nicht mehr weiter geht?

Wer bei mir anruft und einen Termin vereinbart, der ist erfahrungsgemäss selten nur neugierig oder interessiert. Meistens sind es Eltern, die sich auf Lösungssuche befinden. Sie machen sich Sorgen, weil ihr Spielgruppen-, Kindergarten-, Schulkind oder auch Jugendliche/r mit Problemen zu kämpfen hat. Diese können sowohl schulischer wie auch privater Natur sein.

Manchmal sind es offensichtliche Schwierigkeiten (Lese-, Schreib-, Rechenprobleme) die schon länger bestehen, manchmal sind es auch kleine Auffälligkeiten (Mühe mit Einschlafen, Ruhelosigkeit, Gefühlsausbrüche), die nur die Eltern feststellen.

Oft versuchen die Eltern oder auch Lehrer*innen bereits längere Zeit das Kind mit verschiedenen Lösungen zu unterstützen und fördern, aber die Versuche scheitern oder sind nicht nachhaltig. Manche Kinder waren/sind bereits in der Logopädie, Psychomotorik oder im Nachhilfeunterricht. Manchmal fanden Elterngespräche satt, an denen Probleme festgestellt und festgehalten wurden, aber niemand wusste wie diese angegangen werden können. Manchmal wurde bereits vieles ausprobiert, hat aber nur eine bestimmte Zeit funktioniert oder gar nicht. All diese Unterstützungsangebote sind an eine Grenze gestossen, was die Eltern bewegt sich auf weitere Lösungssuche zu begeben.

Manchmal benötigt es eine neue Sicht, um die passende Lösung zu finden

Wieso sollte gerade eine Lernberatung Probleme lösen können?

  1. Sicht des Kindes

Das Modell der Evolutionspädagogik® unterstützt uns dabei zu erkennen, wie das Kind die Welt wahrnimmt. Was passiert, wenn die Herausforderung zu gross wird? Wo ist der Punkt der Überforderung? Dazu nutze ich meinen Blick, den der Eltern (wenn sie anwesend sind) und natürlich den des Kindes. Dabei ist es nicht nötig, genau zu wissen was den Stress auslöst und überhaupt darüber zu sprechen. Die Suche findet spielerisch und in der Bewegung statt.

2. Unvoreingenommene Sicht

Eine unvoreingenommene Sicht ist dabei grundlegend. Alles was das Kind kann ist richtig und wichtig. Daran muss nichts ändern. Veränderungen entstehen nur, wenn das Kind mit Freude und Interesse neue Erfahrungen macht und diese als so wertvoll erachtet, um sie zu integrieren. Da jeder Mensch ob gross oder klein intuitiv lösungsorientiert handelt, wird das Kind in jedem Fall diese Möglichkeit nutzen, wenn sie sich ihm bietet. Dabei ist es hilfreich, dass ich als Aussenstehende keinen Teil des Schul- und Privatalltags bin. Mein Blick ist unbelastet und ich bin bewusst kein Teil der (aktiven) Lösung. Mein Anteil beschränkt sich darin Verhaltensweisen zu erklären und Lösungsangebote zu machen.

3. Nachhaltige Unterstützung

Eltern und Kinder können nach einer Lernberatung (stressige) Situationen in der Schule und Alltag besser einschätzen und verfügen über neue Möglichkeiten diese zu meistern. Kinder lernen (entdecken wieder), dass sie eigenverantwortlich handeln können und am besten wissen, was sie brauchen. Dadurch können Eltern loslassen und aufatmen. Dabei profitieren sämtliche Familienmitglieder und auch das weitere Umfeld ob privat oder geschäftlich. Auch künftige Elterngespräche, Geschäftstermine, Gruppensituationen etc. werden dadurch entspannter verlaufen.

4. Lohnende Investition

Lernberatungen sind eine lohnende Investition. 2 – 3 Beratungstermine reichen aus, um eine neue Sicht auf die Welt zu erhalten. Sie lösen nicht in jedem Fall sofort jedes (Lern-)Problem, dazu ist das Gehirn zu komplex und keine Beratung mächtig genug. Doch: Nach einer Lernberatung haben meine Kunden, ob gross oder klein die Zuversicht und die Hilfsmittel, damit sie für jedes Problem eine neue situativ sinnvolle Lösung finden. Immer mit dem Ziel ein selbst bestimmtes, erfülltes und lernfreudiges Leben zu leben.

Sind weitere Fragen aufgetaucht? Bist du auf der Lösungssuche für dich oder dein Kind? Melde dich noch heute unverbindlich per E-Mail oder Anruf bei mir. Du wohnst zu weit weg für eine persönliche Beratung? Auch da findet sich bestimmt eine Lösung.

“Wenn er will, dann kann er es…!” – “Sie muss sich nur anstrengen, dann klappts!”

Es gibt wohl niemand, der diese Sätze so oder so ähnlich noch nie gehört hat. Sei es, dass man persönlich damit gemeint war oder jemand aus dem Umfeld. Es ist kein Mythos, dass einem etwas gelingt, wenn man sich wirklich hinein kniet und mit Ausdauer und Leidenschaft damit auseinandersetzt. Diese Erfahrung haben wir alle gemacht. Was aber, wenn ein Schüler oder eine Schülerin bestimmte (Lern)Situationen gut meistern kann, dies aber nicht regelmässig schafft?

“Flow” – Etwas zu tun und daran wachsen zu wollen.

Eine Erstklässlerin beherrscht in der Schule beim rechnen an der Tafel den Zahlenraum 1 – 20 problemlos, aber zu Hause bei den Hausaufgaben scheint alles vergessen. Sie sitzt stundenlang, träumend vor ihren Aufgaben. Ein 4-Klässler, der im Schönschreibheft eine tadellose Schrift hat, aber den Aufsatz unleserlich schreibt, so dass er für die Lehrerin kaum zu lesen ist.

In diesen Momenten fällt der Satz: “Streng dich an! Ich weiss, dass du es kannst!” Verständlich, aber total unnötig, denn auch dem Kind ist das klar. Es würde dies auch ändern, wenn es die Möglichkeit dazu hätte, denn das Kind will es gut machen. Alle Kinder wollen es gut machen! Auch die, bei denen es man nicht denkt oder sieht!

Was aber nun? Wie kann das sein?

Hier (m)eine Erklärung und ein möglicher Weg zur Lösungsfindung.

Erklärung: Um den Lern-“Flow”-Moment zu erreichen, muss der Mensch bzw. sein Gehirn bei einer Aufgabe auf die eine bestimmte Weise gefordert werden. Die Herausforderung sollte dazu weder zu gross noch zu klein sein. Sie ist genau so, dass sie zu dieser Person und der Situation passt. Egal ob gross oder klein, in nur diesem Moment lernt man spielerisch, voller Freude und Lust. Die Belohnung ist idealerweise ein zufriedenstellendes Resultat oder/und das gute Gefühl etwas geleistet zu haben. Dies ist auch eine Beschreibung, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit unser Gehirn neue Verhaltensweisen und Abläufe lernt.

Spurensuche: Meine Fragen an das Kind und die Eltern sind dann meist, was ist anders wenn es nicht klappt? Wodurch ist das Kind “überfordert”, wenn es beim Aufsatz nicht schönscheiben kann oder zu Hause die Rechnungen nicht klappen? Was geht in dir vor? Wie fühlst du dich dabei? Kannst du es überhaupt in Worte fassen?

Anerkennen: Anerkennen, was das Kind kann. Alles was geht, das geht. Wenn das Kind schön schreiben kann, dann kann es das. Wenn der Zahlenraum sitzt, dann sitzt er. Das Wissen, die Fähigkeit ist also vorhanden. Dieser Gedanke ist schon einmal beruhigend. Denn was man schon weiss und kann, dass kann einem niemand nehmen. Wichtig: Darüber reden schafft Bewusstsein. Deshalb ruhig mal mit dem Kind darüber sprechen: “Ich sehe was du kannst.” “Ich sehe, dass du dich anstrengst, alles gibst!” Dabei wertfrei und positiv bleiben. Alle werden sich danach besser fühlen.

Beobachten: Die Erstklässlerin beherrscht den Zahlenraum 1 – 20 im Schlaf und sie kann entsprechende Rechnungen problemlos lösen. Zu Hause ist sie damit unterfordert und studiert lieber über andere Dinge nach, anstatt die Aufgaben zu lösen. In der Schule hingegen, liegt die Herausforderung darin, die Rechnungen an der Tafel vor der Klasse zu lösen. Das Mädchen ist eher scheu und zurückhaltend. Ihr Können vor der gesamten Klasse und dem Lehrer zu zeigen, ist für sie eine Herausforderung, die sie aber gut meistern kann und will, weil sie sich beim Rechnen sicher fühlt.

Der Viertklässler hingegen benötigt viel Konzentration und Ausdauer, um im Schönschreibheft sorgfältig und leserlich zu arbeiten. Wenn er sich nur darauf konzentrieren kann, gelingt ihm dies gut. Beim Aufsatz schreiben hingegen, ist er damit gefordert seine Geschichte in Worte zu fassen. In seinem Gehirn sprudelt es an Gedanken und Ideen. Es fehlt ihm an weiteren Ressourcen, um auf seine Schrift zu achten. Er ist überfordert damit, beide Herausforderungen, schreiben und formulieren, zufriedenstellend zu lösen.

Mögliche Lösungen:

In der Lernberatung würden wir uns nun auf Spurensuche begeben. Was benötigen die Kinder, damit sie ihre Fähigkeiten erweitern und auch unter veränderten Voraussetzungen einsetzen können? Eines kann ich verraten: Die Lösung wird so individuell sein, wie wir Menschen es sind.

Gemeinsam auf der Suche nach dem Gleichgewicht

Meeting Evopäd© – Amphibie

Mittels kurzen Blogartikeln stelle ich euch in regelmässigen Abständen, Beispiele aus meinem Arbeitsalltag mit der Evolutionspädagogik vor. Diese Einblicke sollen aufzeigen, welche Sicht die Evopäd© auf Verhaltensweisen hat und wie eine Lösung aussehen könnte.

Als ich T. kennenlerne, sehe ich zuerst nur seine Mutter. Er selber steht hinter ihr und macht sich quasi unsichtbar. Beide stolpern quasi über die Türschwelle im Jugendhaus, weil sich der Junge angestrengt ans Bein der Mutter klammert und dadurch versucht für mich unsichtbar zu bleiben. Er ist wirklich gestresst durch diese Situation. Beide kommen das erste Mal zu mir und wissen nicht, was sie erwartet. T. wäre wohl am liebsten gar nicht erst aus dem Auto geklettert. Neue Umgebungen und unbekannte Menschen mag er gar nicht was auch dazu geführt hat, dass die beiden zu mir kommen. Die Mutter hat grosse Hoffnungen, dass sie in der Beratung Tipps erhält wie T. seine Scheu verliert, die im Alltag immer wie belastender wird. Die Befürchtung steht im Raum, dass seine fehlende Neugier ihn nach dem Übertritt in die Primarschule Schwierigkeiten bereiten wird.

Auch nach den ersten Minuten möchte T. lieber auf dem Schoss der Mutter sitzen und macht keine Anstalten die Räume zu erkunden. Mir scheint wahrscheinlich, dass T. wohl in der Amphibien-Stufe blockiert ist. Diese Stufe ordnen wir in der Evopäd® dem unbewussten Denken zu. Obwohl er Daheim aufgeweckt ist und sich für alles mögliche interessiert, ist er im Kindergarten scheu, spricht nur leise und zieht sich lieber alleine zurück, anstatt mit den anderen Kindern zu spielen.

Während ich mit der Mutter spreche, schaut T. immer wieder kurz zum Kriechtunnel. Dieser liegt bei mir immer einsatzbereit im Raum. “Warst du schon einmal in so einem Tunnel?” frage ich T. Er schaut mich kurz an, nickt und versteckt sich dann wieder im Arm seiner Mutter. “Dort kann man sich gut zurückziehen”, sage ich. “Wenn du neugierig bist, dann kannst du es mal ausprobieren. Aber du musst nicht, bei mir ist alles freiwillig.”

Ich spüre, dass T. wirklich neugierig darauf wäre in diesen Tunnel zu kriechen. Er schaut nun seine Mutter an und sie nickt ihm ermunternd zu. Er scheint die Gefahr nicht alleine abschätzen zu können. Deshalb stehe ich nun auf, hebe den Tunnel leicht an, damit T. sieht, dass sich nichts darin befindet. Gleichzeitig ziehe ich ihn noch etwas näher zu uns. Darauf scheint der Junge nur gewartet zu haben und ehe wir uns versehen ist er in der Röhre verschwunden. Im Rückzug fühlt er sich wohl. Nun beginne ich damit ihn in seiner Neugier zu wecken. Ein munteres Spiel, mit in den Tunnel zurück kriechen und wieder hervorschauen, beginnt. Das Eis ist gebrochen und T. ist für den Rest der Beratung neugierig und aufgeweckt, so wie seine Mutter es auch von zu Hause kennt.

Neugier ermöglicht neue Lernerfahrungen

Für die nächste Zeit ermuntere ich die Eltern, dass sie mit T. auch zu Hause mit Rückzug und Neugier spielen. Dazu eignet sich Verstecken spielen oder auch ein Tischhaus bauen. Die Mutter wird auch mit der Kindergärtnerin sprechen und erklären, dass es wichtig ist bei T. in Rückzugsmomenten die Neugier zu wecken oder ihm zu ermöglichen sich zuerst einmal zu verstecken und T. entscheiden zu lassen, wann er wieder hervor kommt. Dabei ist es wichtig T. auch in der Kommunikation über die blockierte Stufe zu begleiten. “Magst du dich zurückziehen?” “Kommst du wieder wenn du neugierig bist?” “Du kannst auch vorsichtig hervorkommen!” “Ist es schön versteckt zu sein?”

T. im richtigen Moment diese Möglichkeiten anzubieten, wird ihn dabei unterstützen neue positive Erfahrungen auf der Amphibien-Stufe zu machen. Es soll ihm ermöglichen leichter und gezielter zu unterscheiden, wann ein Rückzug wirklich angebracht ist oder ob eine natürliche Neugier mehr Sinn macht. Gerade im Kindergarten und später auch im Schulalltag wird es für T. wertvoll sein, wenn seine Neugier in stressigen Momenten, wenn neue Lernerfahrungen anstehen, nicht gleich verschwindet.

Auch ältere Kinder benötigen manchmal den Rückzug um neues zu lernen

Meeting Evopäd© – Säugetier

Mittels kurzen Blogartikeln stelle ich euch in regelmässigen Abständen, Beispiele aus meinem Arbeitsalltag mit der Evolutionspädagogik vor. Diese Einblicke sollen aufzeigen, welche Sicht die Evopäd© auf Verhaltensweisen hat und wie eine Lösung aussehen könnte.

Wer zum ersten Mal zu mir in eine Beratung kommt, der macht auch gleich Bekanntschaft mit der Säugetier-Stufe des Evopäd®-Modells. Die meisten Tests die ich in der ersten Beratung durchführe ordnen wir dieser Stufe zu. Dies macht auch Sinn, denn die Evolutionspädagogik® setzt damit an der Schnittstelle vom unbewussten zum bewussten Denken an. Wenn dieser Übergang, sowie auch die Verbindung von der rechten zur linken Hirnhälfte stabil ist, dann gelingt es am erfolgreichsten Stress zu überwinden und Problemlösungen zu finden.

Wenn jüngere Kinder zu mir in die Praxis kommen, dann liegt bereits eine liegende Holzacht an ihrem Platz am Tisch. Eine neue Umgebung, eine unbekannte Frau und eine Diskussion, bei der sich alles um die eigenen Person dreht, ist eine stressige Angelegenheit und verunsichert die meisten Kinder. Deshalb nutze ich dieses einfache Hilfsmittel und biete dem Kind die Gelegenheit, die Acht mit einer Kugel oder dem Finger abzufahren. Während ich erste Worte mit der erwachsenen Begleitperson wechsle, hat das Kind bereits die erste Stresshürde gemeistert. Die liegende Acht hat geholfen, das Kind spielerisch in seiner Gefühlssicherheit zu stärken. Bei älteren Klient*innen erfolgt die selbe Stabilisation mit einer gemalten liegenden Acht auf dem Papier und den dazugehörigen Schlaufen.

Viele allgemein bekannte Übungen aus Brain-Gym oder Bewegungsübungen aus der Kinesiologie unterstützen die Zusammenarbeit der Gehirnhälften und stabilisieren diese Stufe. Dies ist auch der Grund, weshalb viele Lehrpersonen sie im Unterricht einsetzen. Sie wissen, ein ausbalanciertes, stressfreies Gehirn lernt am besten und Kinder sind in der Regel gerne für Bewegungsübungen zu haben. Eine Win-Win-Situation für alle!

Ein grosser Vorteil bietet die Evopäd® in ihrer Interpretation, wann bzw. bei welchem Verhalten ein Kind (oder Erwachsener) von Übungen dieser Stufe profitieren kann. Ist eine Person aggressiv, traurig, ängstlich, schlecht gelaunt, weinerlich, nicht sicher in seinen Bedürfnissen, dann ordnen wir dies der Säugetierstufe zu. Dann ausgeführt, helfen die Übungen am meisten und ermöglichen es aus der Unausgeglichenheit herauszufinden.

Andere Themen dieser Stufe können sein: Probleme mit dem Zeitmanagement, Nähe/Distanzempfinden, links/rechts Unsicherheit, fehlende Händigkeit.

Möchtest du mehr erfahren? Evopäd® Übungen gezielt in der Schule oder auch privat einsetzen? Gerne gebe ich darüber Auskunft.

Säugetiere treffen sich

Choose your battles – Du entscheidest wo du deine Energie hinein gibst

Der Satz “choose your battles” begleitet mich als Mutter seit Jahren. Es begann damit, als ich mich entschied, mich nicht zu rechtfertigen, wie lange ich stille. Bald darauf hatte ich es mit Kleinkindern zu tun, bei denen mein “Nein” grosse Gefühlsausbrüche zur Folge haben konnte und endet bis heute nicht, wenn ich mit meinen Teenagern über Medienkonsum diskutiere. Ich teile meine Energie ein, damit ich im richtigen Moment für (m)eine Sache einstehen kann. Dabei spare sie mir in anderen Situationen, bei denen ich ebenfalls “ein Fass aufmachen könnte”, bewusst ein. Ich ziehe mich z.B. aus einer Diskussion zurück, lasse mein Kind selber wursteln (obwohl ich meine es besser zu wissen) oder überlasse etwas bewusst dem Lauf der Dinge.

Einfach mal laufen lassen und schauen was passiert

Seit einiger Zeit verfolge ich, dass es Elterninitiativen gegen das Hygienemaske tragen von Grundschüler*innen gibt. Es wird darüber mittels Blogbeiträgen, Flyer, Statusposts etc. informiert, dass das Tragen der Hygienemasken im Unterricht oder beim Ausüben von Freizeitaktivitäten schaden kann. Dafür werden Spenden und Mitgliederbeiträge gesammelt, um für die Sache zu werben und eventuelle Rechtsstreitigkeiten vor Gericht finanzieren zu können.

Es ist wichtig, dass Eltern sich für ihre Kinder einsetzen, wenn sie merken, dass sie mit einer Situation nicht klar kommen. Eltern haben für so etwas ein gutes Gespür. Sie sind es, die ihr Kind bei mir zur Beratung anmelden, weil sie spüren, wenn es sein Potential nicht ausschöpfen kann und der Stress in einem Lebensbereich zu gross ist. Ein grosser Teil meiner Arbeit besteht darin, die Eltern darin zu bestärken, dass sie ihrem Gefühl vertrauen können und sie die Profis für ihr Kind sind. Sie tragen damit auch massgeblich dazu bei, dass sich Probleme lösen.

Aber es ist auch so, dass die Eltern bei mir in der Beratung oft zum ersten Mal vom Kind selbst hören, was genau Probleme verursacht und wie das Kind darüber denkt. Manchmal ist dann die ursprünglich vermutete Ursache gar nicht der Auslöser für das Problem. Es stellt sich heraus, dass das Kind gedanklich und gefühlsmässig an einem anderen Punkt steht als erwartet. Dies hat nichts damit zu tun, dass Eltern versagen oder ihr Kind nicht richtig kennen. Ob gross oder klein, niemand kann einem andern ins Innerste schauen. Deshalb ist es wichtig, dass das Kind Raum für eine wertfreie Kommunikation erhält und dann auch die Lösungsfindung vom Kind her erfolgt. Meine Aufgabe und die der Eltern ist es, das Kind darin zu unterstützen und bestärken. Dabei räumen wir keine Hürden aus dem Weg, die das Kind selber bewältigen kann und achten auch darauf, dass es nicht überfordert wird.

Das Gehirn lernt genau dann, wenn die Problemstellung passend ist, um es selbst zu schaffen. Ist die Aufgabe zu leicht oder zu schwer, dann gelingt dies nicht.

Zurück zur Maskendebatte. Ich meine, auch ich erschrecke mich noch immer, wenn ich all diese Grundschüler*innen nach dem Unterricht mit ihren aufgezogenen Hygienemasken heimmarschieren sehe. Es löst in mir viele Gefühle aus und führt mir vor Augen, dass wir uns noch immer in einer Pandemie befinden. Tagtäglich werden wir damit konfrontiert, dass wir inmitten einer Situation leben, die noch niemand von uns bisher kannte. Jede Stunde hören wir im Radio, dass sich neue Tatsachen ergeben und dabei andere wieder hinfällig sind. Keiner kennt die perfekte Lösung, weil es sie nicht gibt und alle sind davon betroffen. Die Pandemie wird uns noch lange begleiten. – Ich stelle mir aber die Frage: Haben all diese Schüler*innen geäussert, Probleme mit dieser Maskentragepflicht zu haben? Meine eigenen Recherchen dazu haben ergeben, dass ein grosser Teil der Jugendlichen einfach mit den Schultern zuckt. Ein Schüler bekundete Erleichterung, weil er schon lange eine Maske tragen wollte, sich aber nicht getraute als einziger eine zu tragen. Aus meinem Alltag in der Spielgruppe kenne ich kein einziges Kind, welches Mühe bekundete, dass ich während dem Betrieb eine Schutzmaske trage. Auch bei meinen Beratungen hat sich bisher niemand negativ geäussert. Beim Einkaufen führe ich regelmässige Grimassen- und Lachtests bei Babys und Kleinkindern durch, welche ebenfalls zu 100 % erfolgreich enden, denn die kleinen Menschen lachten immer zurück. Obwohl die Hälfte meines Gesichts verdeckt ist!

Ich kann mich übrigens nach einiger Zeit nicht mehr daran erinnern, ob ich an einem Ort eine Maske getragen habe oder nicht. Wenn etwas als Routine im Gehirn abgespeichert wurde, dann ist es nicht mehr relevant fürs Bewusstsein.

Ich meine, ich bin wirklich froh, wenn diese Hygienemasken in unserem Alltag keine grosse Rolle mehr spielen. Diese Zeit wird wieder kommen, ganz bestimmt. Kein Mensch wird diese Hilfsmittel absurdum tragen, wenn eine Herdenimmunität erreicht wurde. Aber wäre es bis dahin nicht sinnvoll, diesen Kampf situationsbezogen zu führen? Nämlich dann, wenn ein Kind Probleme damit hat? Dann findet sich nämlich die passende Lösung für die Situation und das Kind. Dabei werden keine zusätzlichen Kinder verunsichert, weil sie erleben wie ihre Eltern gegen etwas in den Kampf ziehen, was noch ein Weilchen zu unserem Alltag gehört. Wäre es für die Kinder nicht wichtig, trotz Pandemie wieder Hobbys ausüben zu können, ihre Freunde zu treffen? Kinder- und Jugendtreffs dürfen mit Erlaubnis des BAG ihre Angebote wieder aufnehmen und oft sind diese auf Unterstützung von Elterninitiativen, Freiwilligenarbeit und Fördergelder angewiesen. Dort könnte man viel Man- und Womanpower und auch Geld investieren. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob Masken getragen werden müssen oder nicht Hauptsache diese Angebote finden statt! Unsere Jugend wird uns danken, wenn wir für sie “diesen Kampf” wählen.

Du bist verunsichert, wütend oder enttäuscht nach dem Lesen dieses Beitrags? Dieser Beitrag widerspiegelt meine persönliche Sicht und dient lediglich dazu (m)eine Perspektive zu übermitteln. Er hat deshalb nichts mit deinem Leben zu tun, wenn du dies nicht willst. Ich respektiere, dass es Menschen gibt, die dies ganz oder in Teilen anders sehen, denn es ist wichtig, dass sich Eltern für sich oder ihr Kind einsetzen, wenn die Hygienemaske Probleme bereitet und dabei auch Gehör finden, damit eine sinnvolle, situationsbezogene Lösung gefunden werden kann. Dies ist in meinen Augen dann am ehesten möglich, wenn die Mehrheit eine Minderheit schützt.