Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 53

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Montag, 4. Mai 2020

Herausforderung Schutzkonzept – Beratungsraum gesucht

Mir stellt sich seit Tagen eine grössere Hausaufgabe, die mir zunehmend schlaflose Nächte bereitet. Wie alle Betriebe, Schulen, Selbstständig tätigen habe ich derzeit die Aufgabe für mein kleines Unternehmen ein Schutzkonzept zu erstellen. Einer meiner grossen Wünsche ist, bald meinen Kund*innen mitzuteilen, wie und wann ich meine Lernberatungen wieder aufnehme. Nun stellt sich aber noch die Frage nach dem WO. Bisher habe ich die Beratungen entweder zu Hause oder in den Räumen der Spielgruppe angeboten. Damit war ich eigentlich sehr zufrieden. Unter den neuen Umständen erachte ich dies nun als nicht ideal. Beratungen zu Hause passen nicht in unser familieninternes und in der Spielgruppe nicht in das Schutzkonzept dort. Eine neue Lösung muss her. Bereits seit längerem hege ich den Traum mich einmal in einen Raum einzumieten, in denen ich die Beratungen anbieten kann. Leider war und ist es schwierig etwas zu finden und dann auch finanzieren zu können. Natürlich muss ich auch zugeben, dass es bisher auch keine grosse Priorität hatte mich darum zu kümmern. Mit Corona hat sich dies aber nun geändert. Dieses Thema hat höchste Priorität, weil es ansonsten für mich momentan keine Möglichkeit gibt überhaupt wieder Beratungen anzubieten.

Was stelle ich mir vor:

  • Stundenweise verfügbarerer, frei zugänglicher Raum (Besonders an Nachmittagen, Samstags)
  • Viel freie Fläche für Bewegungsübungen
  • Möglichkeit Bewegungsmaterialien zu deponieren
  • als Mobiliar werden nur ein Tisch und Stühle benötigt
  • sehr gerne auch gemeinsame (zeitlich versetzte) Nutzung / anteilige Mietbeteiligung
  • Raum Solothurn / bevorzugt äusseres Wasseramt
Ein neues Zuhause für meine Beratungsmaterialien gesucht

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 43

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Freitag, 24. April 2020

Lernbegleitung vs Eltern-Kindbeziehung

Eine Woche wäre geschafft. Vor uns steht ein unbelastetes Wochenende an dem wir nichts vor haben, als einfach Daheim zu bleiben. Wer uns kennt weiss, dass dies vor einigen Wochen nur ganz selten der Fall war. Als unternehmungslustige Familie ist bei uns immer etwas los und wir sind viel unterwegs. Erstaunlicherweise ist das so gar kein Bedürfnis mehr und bereits 6 Wochen haben bewirkt, dass bei uns allen nicht einmal der Gedanken kommt, wir könnten irgendwohin fahren. Meine Reisen finden dann statt, wenn ich mich gedanklich auf die Zeitungslektüre einlassen kann. Einen ruhige Minute dafür zu finden, ist schon unglaublich beschwerlich und ist vergleichbar mit einem steinigen Weg, der vorab zu absolvieren ist. Alltägliche Dinge benötigen viel Energie. Ruhige Minuten sind kostbar und selten. Ausser in einem Fall –

nämlich wenn für die Schule gearbeitet werden muss. Heute Morgen war es für lange Zeit sehr ruhig. Sehr ruhig. Irgendeinmal kam mir der Gedanke: die Kinder flüchten! Es gibt dafür auch einen Grund. In der Nähe der Mutter zu sein, bedeutet an einem Heimschultag immer mit der Frage “Woran arbeitest du gerade?” konfrontiert zu werden. Nicht gerade eine gute Entwicklung. Ich deute es so, dass die Eigenmotivation für die Schulaufgaben fehlt. Mit meiner Person hat es nichts zu tun, denn sobald die Lernzeit vorbei ist und am Nachmittag jeder seinen Tätigkeiten nachgehen könnte und auch ein stückweit sollte, bin ich so gefragt, dass mir kaum mehr Raum für mich selber bleibt. Die Kinder benötigen demnach offensichtlich Nähe von mir, flüchten aber in die Distanz wenn sie erwarten, dass ich sie mit den Lernanforderungen konfrontiere. Diese Situation schreit danach, dass wir nächste Woche an einer Lösung tüfteln. Ich vermute aber bereits, dass sich evolutionspädagogisch auf der Stufe der Gefühlssicherheit eine Lösung findet.

Jetzt geniessen wir aber fürs erste mal das Wochenende und ich wünsche uns eine entspannte, unbeschwerte Familienzeit.

Wenn ein Kind die Neugier entdeckt