Homeschooling – meine Gedanken dazu – Tag 33

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Dienstag, 14. April 2020

Es gibt in der Schweiz Familien, die ihre Kinder auch in Zeiten ohne Corona zu Hause unterrichten. Sie haben das aus vielfältigen Gründen entschieden. Es fasziniert mich, aber darüber möchte ich heute nicht schreiben. Ich finde es vielmehr interessant, dass sich von diesen Familien manche zu Wort gemeldet haben und drauf bestehen, dass der derzeitige Unterricht, den die meisten Kinder derzeit gezwungenermassen erhalten “Fernunterricht” und nicht “Homeschooling” (Hausbeschulung) genannt werden soll. Mein erster Gedanke dazu war, was erlauben die sich? Wieso sollte “unser” Unterricht nicht Homeschooling genannt werden dürfen? Wir geben ja schliesslich unser Bestes unter erschwerten Umständen!

Ich las dann folgende Argumente zu Homeschooling vs Fernunterricht:

Passiert nicht in Isolation

Ist nicht ausschliesslich online

Beinhaltet Aktivitäten der echten Welt und soziale Ereignisse (Musikunterricht, Sport im Verein, Chor, Kooperationen, usw.)

Basiert auf den Interessen des Kindes und der Eltern

Passiert im eigenen Lerntempo des Kindes

Zusätzlich bin ich auf diesen Satz gestossen:

Bitte gründe deine Meinung über Homeschooling nicht auf “Quarantäne Schooling”. Es ist nicht das Selbe.

Da ging mir ein Licht auf. Mit etwas Distanz ist es nämlich vollkommen logisch, dass man sich die Erfahrung von Leuten, die etwas schon länger tun, zu nutzen macht. Diese Chance möchte ich unbedingt nutzen! Denn natürlich wird unser “Qarantäne Schooling” (welches auch Homeschooler während Corona ein Stück weit führen müssen), nie “richtiges” Homeschooling werden. Aber es wird auch kein reiner “Fernunterricht” bleiben dürfen, wenn er unseren Kindern etwas bringen soll.

Schlussendlich denke ich, dass wir und unsere Kinder unter den aktuellen Umständen erst etwas lernen werden, wenn wir uns von der Vorstellung des “einfach Daheim” weitergeführten Unterrichts lösen. Es kann keine Lösung sein etwas, was im Schulhaus funktioniert, einfach auf zu Hause umzumünzen. Kreativität, Mut und Vertrauen sind jetzt besonders gefragt, denn es benötigt individuelle Lösungen. Die Grundlage dazu sind tragfähige Beziehungen in alle Richtungen, zwischen Schulleiter*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen.

Was sind also meine persönlichen Ziele für die kommende Schulzeit:

  • Ich bin mit meinen Kindern und ihren Lehrer*innen in einem positiven und wertschätzenden Dialog
  • Ich unterstütze jedes Kind dabei, sein eigenes Zeitfenster für den Lernerfolg zu finden
  • Ich ermutige und unterstütze, aber überlasse die Verantwortung dem Kind
  • Es ist eine Ausnahmesituation und wir geben alle unser Bestes. Unser Leben hängt nicht von der schulischen Leistung während dieser Zeit ab. (Was es ja auch sonst nicht tut).
  • Die Welt wird danach nie wieder dieselbe sein. Wir und unsere Erfahrungen werden sich mit ihr gewandelt haben. Das alles passiert jetzt und gehört zu den Lernerfahrungen dazu. Es ist genauso wichtig, wie der restliche Schulstoff, braucht entsprechende Ressourcen und Wertschätzung.
Eine schöne Ferienerinnerung – Tauben füttern im Tessin

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 27

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Mittwoch, 8. April 2020

Wir hatten heute Besuch. Mit dem nötigen Sicherheitsabstand, draußen an der frischen Luft. Mehrmals musste ich mich zusammennehmen, um nicht zu knuddeln, zu herzen oder zumindest die Hand zu geben. Verrückt. Es war wohl meine Begeisterung darüber, wieder einmal einen direkten zwischenmenschlichen Kontakt zu haben. Ich bin mir fast sicher, dass ich nach dieser Coronazeit wahllos Menschen umarmen werde. Ich, die sonst eher lieber nie die Hand gibt und gewettet hätte, dass mir sowas wie “Physical distancing”, keine Mühe macht. (“Social distancing” wäre da viel schlimmer für mich, aber das löse ich wie alle anderen mit Handy und Co. recht befriedigend). Da habe ich wieder etwas neues über mich gelernt.

Die Kinder waren heute sehr fürsorglich. Nach meinem Hänger gestern, war die Stimmung heute viel positiver. Besonders dank ihnen. Es rührt mich zu sehen, wie sie sich individuell in unsere Gemeinschaft einbringen und sich Gedanken machen, was sie helfen können. Einmal mehr bin ich froh, dass ich diese Situation mit dieser, meiner Familie durchleben darf.

Eines ist klar, es braucht eine gute Kommunikation. Auch zwischen uns Erwachsenen. Während mein Mann kaum Luft holen kann, vor lauter Verpflichtungen für Job und Familie, sitze ich hier mit gebundenen Händen. Während wir gestern kurz davor waren deswegen einen Streit vom Zaun zu brechen, konnten wir es dann auf dem letzten Zacken in einem positiven Gespräch klären. Denn seine Situation ist wie sie ist. Er darf darüber klagen und sagen, wenn von uns zu viele Forderungen kommen. Gleichzeitig ist meine Situation wie sie ist. Ich habe aber genauso das Recht darüber zu klagen, Forderungen und Wünsche zu stellen. Wir lassen uns gegenseitig reden, hören wertfrei zu und dann gilt es miteinander eine Lösung zu finden die für beide stimmt. Das klappt gut, denn wenn keiner von beiden das Gefühl hat seinen Standpunkt verteidigen zu müssen, dann ist der Kopf frei für neues. Schon wieder etwas gelernt.

Mein gestriges Ungleichgewicht hat sich zum Gleichgewicht gewandelt. Ich staune, bin froh und dankbar.

Säugetiere im Gleichgewicht

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 24

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Sonntag, 5. April 2020

Wir singen “Für immer uf di”

Wir haben heute um 10.45 Uhr zum 4. Mal vor dem Radio gesessen und “Für immer uf di” gesungen. Wir werden immer wie Text sicherer.

Bei meinem täglichen kurzen Spaziergang im Quartier, habe ich die erste Rauchschwalbe des Jahres gesehen. Was für eine Freude.

Der Nachmittag im Garten wurde dann von der Frage überschattet, weshalb es nötig ist, trotz eindringlicher Bitte des Bundesrates es nicht zu tun, auf dem Töff zu steigen und durch die halbe Schweiz zu fahren. Es ist gerade schwierig, den drei Kindern, die das Haus seit 24 Tagen nicht verlassen haben, begreiflich zu machen, dass jeder selber für sich entscheiden darf. Noch. Wenn ich nämlich in den Nachrichten höre, dass ganze Pässe wegen grossem Andrang geschlossen werden mussten, dann bin ich mir heute schon sicher, dass wir an Ostern keine freie Entscheidung mehr haben werde, ob wir überhaupt das Haus verlassen dürfen oder nicht.

Wir leben seit über 10 Jahren an dieser Hauptstrasse und ich hätte nie gedacht, dass wir es einmal erleben werden, durch die Woche kaum Strassenverkehr zu haben und dafür am Sonntag das x-fache.

Bei den vielen Cabriolet Fahrern, sind wir mal davon ausgegangen, dass es Ärzt*innen sind, die auf dem Heimweg vom Dienst, noch etwas Luft schnappen wollten.

Für Willi Ritschard war es schon für lange Zeit klar. Ich merke das erst jetzt.

Und noch etwas positives: Wer jeden Tag etwas schöne Entspannung möchte, dem empfehle ich jeden Tag um 19.00 Uhr, die Wohnzimmerkonzerte des Pianisten Igor Levit. Ihr findet sie auf Twitter oder in der Instagram Story.

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 23

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert.

Samstag, 4. April 2020

Ostern und Weihnachten auf einmal

Normalerweise kaufen wir keine Bücher. Alles was wir an Lese- und Hörstoff benötigen, holen wir in der Bibliothek Langenthal. So waren wir eine Woche vor dem Lockdown noch dort und haben davon profitiert, dass es die Möglichkeit gab, die doppelte Menge als sonst auszuleihen (Die Bibliotheksleitung ist wohl genau so Distopie-Fachkundig wie ich). Das ist nun aber schon ein Monat her und so langsam hat es sich ausgelesen und alle CDs sind gehört .

Um die Stimmung hoch zu halten, haben wir deshalb beschlossen das Taschengeld (das häuft sich mangels Ausgabemöglichkeit sowieso grad an) mit Osterzuschlag in Bücher und Hörbücher zu investieren.

Im Verlaufe der Woche hatten wir beim Bücher Lüthy in Solothurn, eine Bestellung in Auftrag gegeben. Heute war der langersehnte Tag und alles konnte (via Zwischenstation Stadt Chäsi) in Solothurn abgeholt werden.

Nun herrscht Glückseligkeit im Hause Fischer.

P.S. Die restliche Wunschliste wird hoffentlich für immer pendent bleiben. Ansonsten würde das bedeuten, das wir auch im Juni noch nicht in die Bibliothek können.

Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 21

Crossover-Bild über die Künstlerfreundschaft meiner jüngsten Tochter mit dem Streetartkünstler “Louane”/”The_Littlebrother”

Beim Nachtessen heute Abend seufzte ich und meinte, “Was soll ich nur heute im Blog berichten?” Da meinte die Erstgeborene: “Schreib doch, dass wir jeden Tag viel lernen und dass wir uns so wunderbar gegenseitig unterstützen und helfen.”

Genau! Wenn ich in als Erinnerung an die Corona-Zeit dereinst meine Blogbeiträge durchlesen werde, dann hoffe ich, dass ich bei Tag 21 ein paar sentimentale Tränchen verdrücke. Das wird der Zeitpunkt sein, an dem die wunderbaren Gemeinschaftsgefühle wieder hochkommen, die wir derzeit erleben. Wir haben alle viel Zeit für Gespräche, können unseren Kindern neues beibringen, neue Facetten voneinander kennen lernen und dennoch hat jede/r noch viel Freiraum, um eigene Ziele zu verfolgen. All das ist massenhaft vorhanden und kann verschwenderisch eingesetzt werden. Während im regulären Alltag (ich erinnere mich nur noch schwammig, wie kann das sein?!) immer ein Blick auf die Uhr dazugehört und die Kalkulation wie viel Zeit noch bleibt. Diese Entschleunigung, und das spüre ich sehr deutlich, schätzen die Kinder sehr.

Was tun wir, damit es auch danach so bleibt?

Sommer 2019 – Damals war die Welt noch belebt und wir suchten Ruhe auf dem Dach – Kettenreaktion 2019

Wie wir zur Familie Tiger wurden

Letzten Sommer haben wir mit einem Familienprojekt bereits das Leben in einer Ausnahmesituation geprobt. Viele Besucher der Ausstellung haben damals gemeint, wir seien unglaublich wagemutig und sie selber könnten dies nie. Wenn ich sehe, womit derzeit alle von uns konfrontiert sind, denke ich mir im stillen, sag niemals nie. Die Erfahrungen, die wir in diesem ungewöhnlichen Sommerprojekt sammeln konnten, waren für unsere Familie aus heutiger Sicht die Aufwärmrunde für das Leben mit Corona. Da ich grad selber gerne in der Erinnerung an diese Zeit schwelge, dachte ich, teile ich sie doch hier auch mit euch. Als erstes findet ihr das Konzept/die Idee mit welchem/welcher wir uns für die Teilnahme beworben haben und den darunter folgenden Bericht hatte ich im Dezember als Jahresbericht für den Verteiler unseres Jahresrückblicks verfasst. Viel Spass beim lesen!

Konzept/Idee

Vergangenheit

Seit der Kettenreaktion 2016 sind wir regelmässige Besucher des Areals und der Kantine Attisholz (vormals Kettenkaffee). Wir fühlen uns daheim, die Kantine ist für uns unser zweites Wohnzimmer. Bereits bevor klar wurde, dass es auf dem Areal einmal Wohnraum geben wird, war uns klar, dass wir in Zukunft einmal dort wohnen.

Gegenwart/Heute

Mit der Erschliessung des Attisholz Süd/Uferpark ist das gesamte Areal zusätzlich belebt worden. Das Interesse der Öffentlichkeit wird grösser. Es wird hip dort zu sein und die Bevölkerung erhebt Ansprüche. Wir spüren ganz deutlich, dass für uns mit der Kettenreaktion 2019 der Zeitpunkt gekommen ist, unserem Gefühl nachzugeben, Pionierarbeit zu leisten und unseren Wohnraum zu beziehen. Aus dem Ort der Freizeit, Kunst und Kultur beherbergt, soll mehr werden………. Wir wollen damit auch ein Statement setzen, dass wir uns als Teil der bisherigen Geschichte sehen und den Anspruch stellen, die Möglichkeit zu erhalten Wohnraum auf dem Areal zu bekommen.

Zukunft

Gemeinsam mit unseren drei Kindern werden wir in den Projektwochen ausloten, was es braucht, damit wir uns alle wohl und zu Hause fühlen. Unsere Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Wie richten wir unser Leben auf dem Gelände ein? Was fehlt uns? Können wir es beschaffen, erschaffen oder geht es auch ohne? Welche Kontakte können wir nutzen oder neu knüpfen? Ziel ist es den (Wohn-)Raum so einzurichten, dass wir über einen längeren Zeitraum darin leben können. Unsere Mittel dafür sind beschränkt, wir werden vorhandene Materialien nutzen und wenn nötig Spenden suchen (nachhaltig).

Dokumentation

  • Gästebuch (T.) = Die Besucher unseres Wohnraums können sich dort eintragen
  • Fotos (S.) = Arbeit mit Fotos dokumentieren
  • Tagebuch (Mirjam) = Fortschritte schriftlich festhalten
  • Materialliste (D.) = Sämtliches verbautes Material dokumentieren
  • Visionen (D.) = Zieht nur ein, wenn ein Familienbett mit Rutschbahn realisiert wird

Soundtrack zum Konzept: «Wir sind gekommen, um zu bleiben», Wir sind Helden, Judith Holofernes

Familie Fischer

Familie Tiger gezeichnet von Louane / @the_littlebrother

Alles begann im Jahr 2016.

Anlässlich der Kunstausstellung Kettenreaktion’16 entdeckten wir das ehemalige Fabrikgelände der Cellulose Attisholz für uns. Wir verbrachten die folgenden Jahre viel Zeit dort und das Kettenkaffee wurde zu unserem 2. Wohnzimmer. Als Geocacher hatten Lostplaces schon immer eine Anziehungskraft auf uns. „Hier müssen wir einmal wohnen,“ sagten Dominic und ich bei diesen Besuchen oft zueinander. Mit der Erschließung des Uferparks im Frühling 2019 hörten wir diese Worte immer wie häufiger auch von anderen Besucher*innen der Brache. Verständlich, da die Besitzerfirma Halter auch die Absicht hat künftig dort Wohnraum zu schaffen. Allerdings nicht unbedingt in unserem Preissegment und mit dem Charme den Dominic und ich an dem Fabrikgelände so schätzen. Dies war einer der Auslöser für die Blitzentscheidung, die wir trafen, als ich Ende Mai bei einem Apéro in der Kantine den Flyer mit der Ankündigung für die Kettenreaktion 2019 sah. Dominic, Kinder, was meint ihr, das wäre doch die Gelegenheit da mitzumachen und hier zu wohnen!! Wie der Zufall es wollte, kam gerade der Präsident des organisierenden Vereins daher. Ich steuerte auf ihn zu und erzählte ihm von unseren Absichten. Obwohl die Ausschreibung bereits abgeschlossen war und die Künstler feststanden, fand er unsere Idee so „crazy“, dass er sie dem Verein nachträglich unterbreiten wollte. Wir schrieben also unser Konzept „Familie Fischer zieht ins Attisholz Nord“ und reichten es ein. Dann begann eine lange Geduld zerrende, ungewisse Wartezeit. Während wir das GO und die Unterstützung des Vereins (viele kannten die „Familie Fischer“ bereits aus den Besuchen im Vereinskaffee) sofort hatten, musste die Eigentümerin des Geländes eine eigene Entscheidung, unter Berücksichtigung aller sicherheits- und versicherungstechnischen Vorschriften, fällen. Dabei schwangen auch gewisse Ängste mit, dass diese Familie das Gelände nach Ende der Ausstellung besetzen könnte.

Mitte Juli kam dann endlich die definitive Bestätigung, dass wir dabei waren. Gerade rechtzeitig, denn Dominic hatte nur noch eine Woche Ferien und auf seine handwerklichen Fähigkeiten und Muskelkraft waren wir angewiesen. Die nächsten Wochen waren gefüllt mit Möbelsuche, bauen, einrichten, immer wieder Treppensteigen und Kontakte mit Künstler*innen knüpfen. Bedingt durch unser Wohnprojekt waren wir auf dem Gelände sehr präsent und jeder kannte uns und wir kannten jeden. Die Bedingungen in der Brache waren nicht einfach. Kein fließendes Wasser, kein oder nur wenig Strom, Sanitäranlagen in großer Entfernung, Staub, Staub, Staub und Treppen, Treppen, Treppen. Immer wieder neue Herausforderungen und Probleme die es zu lösen gab. Aber auch ein Abenteuerspielplatz direkt vor unserer Nase, Platz für Kunst, Dreck, Entdeckungen, spannende Menschen, viel Freiraum, keine Grenzen und die kühle, reinigende Aare direkt vor der Haustür.

Unser sonstiges Leben trat in den Hintergrund und die einmalige Gelegenheit sich in einem neuen Raum neu zu erfinden beflügelte jede*r einzelne von uns. Gleichzeitig waren wir darauf angewiesen als Familie zusammen zu halten und uns gegenseitig zu unterstützen. Dies hat unseren Erfahrungsschatz unglaublich wachsen lassen und unser Leben nachhaltig bereichert.

Mit der Eröffnung der Ausstellung im August begann unsere „Wohnphase“ als Real-Performance. Waren die Wochen davor durch viel harte Arbeit und künstlerischem Schaffen geprägt gewesen, standen wir nun im Rampenlicht der Öffentlichkeit und hatten direkten Kontakt zu den Besucher*innen. Obwohl wir dies selbst gewählt und gesteuert hatten, mussten wir dennoch individuell und als Familie herausfinden, wie wir diese Situation meistern wollen. Sehr genossen haben wir das Privileg ständig mittendrin zu sein und bedingt durch die Lage unserer Wohnung hatten wir einen Überblick über alles. Während wir als „Familie Fischer“ von Anfang an einen Begriff waren, wurden wir als Familie Tiger neu erschaffen, als Louane, ein Streetartkünstler, sich durch uns inspirieren ließ und uns als Familie Tiger malte. Sein Bild vereint mit einem liebevollen und detailgetreuen Blick all das was uns und unsere Wohnung ausmachte. Ein unglaubliches Werk, das uns rührte und reich beschenkte.

Danke an alle die uns in irgendeiner Form unterstützt haben. Sei es mit Essen, Möbeln, Aufmunterung, Verständnis, Interesse, Besuchen, Feiern, alles hat uns getragen und beflügelt. An dieser Stelle danke von ganzem Herzen. Die Erkenntnis dieses Sommers ist, dass jeder Moment unendlich reicher an Glück und Zufriedenheit wird, wenn man ihn mit anderen Menschen teilen kann. Die Erinnerung wird uns so durch das restliche Leben begleiten und durch den Austausch immer wieder neu aufgefrischt werden.

Danke an alle die uns in irgendeiner Form unterstützt haben. Sei es mit Essen, Möbeln, Aufmunterung, Verständnis, Interesse, Besuchen, Feiern, alles hat uns getragen und beflügelt. An dieser Stelle danke von ganzem Herzen. Die Erkenntnis dieses Sommers ist, dass jeder Moment unendlich reicher an Glück und Zufriedenheit wird, wenn man ihn mit anderen Menschen teilen kann. Die Erinnerung wird uns so durch das restliche Leben begleiten und durch den Austausch immer wieder neu aufgefrischt werden.

Pionierfamilie im Wohnzimmer