Meeting Evopäd® – Urmensch

Mittels kurzen Blogartikeln stelle ich euch in regelmässigen Abständen, Beispiele aus meinem Arbeitsalltag mit der Evolutionspädagogik vor. Diese Einblicke sollen aufzeigen, welche Sicht die Evopäd® auf Verhaltensweisen hat und wie eine Lösung aussehen könnte.

M. 14-jährig fühlt sich in der Pfadigruppe als Gruppenschef und übernimmt in Konfliktsituationen o.ä das Wort und argumentiert verbal stark. Wenn von seinen Teamkameraden Widerstand kommt, kann er auch mal körperlich seine Position einnehmen.

Das Verhalten von M. lässt sich der sechsten Stufe des Evopäd©-Modells zuordnen, dem Urmenschen.

Beim Urmensch stehen Bewegung, Körpergleichgewicht und Sprache in engem Zusammenhang. Es entsteht Freude an der Auseinandersetzung mit Anderen. Es ist ein erhebendes Gefühl, sich über seine Stimme laufend besser zu verständigen. Vieles in Frage stellen, Antworten suchen, sich in Position bringen und Einfluss auf das Geschehen nehmen. Wenn Sprache nicht als Ausdrucksmittel zur Verfügung steht, wird Körperkraft und Körpersprache als Kommunikationsmittel benutzt. Ist die Sprachsicherheit blockiert oder wenig ausgereift, zeigt sich das durch Neigung zu Kraftausdrücken, Körpereinsatz satt Verwendung von Sprache in Auseinandersetzungen oder “machohaftes” Verhalten. Laut sein, heisst nach seiner Position suchen.

Mit seinen 14 Jahren befindet sich M. in der Pubertät. Er sucht sich seinen Platz in der Gesellschaft. Die Pfadi ist dazu ein gutes Übungsfeld. Die Natur bietet Raum für Bewegung, ausüben des Körpergleichgewichts und gleichzeitig ein Umfeld mit Gleichaltrigen. M. sucht in seiner Rolle als Gruppenchef aktiv die Möglichkeit über die Stimme, Sprache seine Position zu sichern und einzunehmen. Dabei wird es auch mal laut. Es gelingt jedoch nicht immer so wie er es möchte und so kann es sein, dass M. dabei körperlich wird.

Um M. den Zugang zu neuen Verhaltensweisen im Urmensch zu ermöglichen und ihn dabei zu unterstützen, situativ angemessen zu reagieren, arbeiten wir in der Beratung mit Naturgeräuschen, dem Labyrinth, mit eigenen oder vorgegebenen Rythmen (Stimme, Trommeln, Rasseln) und Körperhaltungen. Sprachlich trainiere ich mit M. gezielt mit den Worten: “Geh geduckt….. und jetzt richte dich ganz auf.”

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