Homeschooling – ein Tagebuch – Tag 10

Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und 3 Kindern wird durch die Schulschliessung, eine Massnahme der Schweizer Regierung aufgrund der Corona Pandemie, mit Homeschooling konfrontiert

Sonntag, 22. März 2020

Ich mag Sonntage. Derzeit noch mehr als sonst. Im Gegensatz zu den anderen Wochentagen, ist der Unterschied vom früheren Alltag, dem Vor-Corona-Alltag, an Sonntagen weniger ersichtlich. Dies ist bereits ein Erfahrungswert, denn wir haben heute schon den zweiten Sonntag, den wir in den, ansonsten immer noch unwirklichen Umständen, verbringen. Wie auch sonst, verbringen wir den Tag mit unserer Putzrunde und ordnen den Haushalt, damit während der Woche nur kleinere Routinetätigkeiten erledigt werden müssen. Es besteht kein Grund die anders zu machen, da wir während der nächsten Woche wieder mit dem Homeschooling beschäftig sein werden. Die Kinder kennen den Ablauf auch und das gibt Halt und Sicherheit. Sie haben kleinere Ämtl die sie zu erledigen haben und die restliche Zeit gehen sie selbstständig ihren Interessen nach. Es gibt uns Zeit zum durchatmen und Kraft tanken für die neue Woche.

Mein Sonntagsritual auf Instragram (@flaemi), ein neuer Spruch auf meiner Tafel

Etwas anderes hat mir in dieser ersten Woche ebenfalls Kraft und Halt gegeben. Für unsere Spielgruppenkinder, die ebenfalls seit einer Woche keine Spielgruppe mehr besuchen dürfen, haben wir eine Kreativ-Kiste, an einem öffentlich zugänglichen Standort, realisiert. Dort können seit letztem Mittwoch Säckchen mit kleinen Bastel-Kits geholt werden. Das Angebot wird rege genutzt und bereits am Samstag hatten wir nahezu 100 Säckchen umgesetzt. Ich liebe meinen Job und ich vermisse die kreativen und aktiven Stunden mit diesen fröhlichen 2 1/2 – 4-jährigen Kindern sehr. Ihnen (und ihren Eltern) mit diesen kleinen Säckchen eine kleine Freude zu bereiten, hat sich für mich zu einem grossen Trost entwickelt. Zudem hilft mir das zusammenstellen und herstellen der Bastelarbeiten Ablenkung zu finden. Auch meine Kinder helfen gerne dabei und so ist immer etwas zu tun. Jemandem eine kleine Freude zu breiten oder zu Helfen hat sich als gutes Rezept für kleine und grosse Krisen entwickelt. Ich habe das Gefühl, dass es auch anderen so geht. Das gibt mir viel Hoffnung.

P.S. Es gibt etwas, das gefällt mir am Corona-Sonntag. Immer um 10.45 Uhr läuft auf SRF3 Patent Ochsner mit dem Lied “Für immer uf di”. Die ganze Schweiz ist eingeladen mitzusingen. Ich habe es noch nie geschafft, dieses Lied ohne Tränen zu singen. Aber es sind Tränen der Rührung und des Gemeinschaftsgefühls und die nehme ich gerne in kauf.

Die Bastel-Kiste
Erstellen der Bastel-Kits. Jeder der mag hilft mit.
So kann es dann einmal aussehen.

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