Die Kraft der Ermutigung

Stell dir vor, du planst eine anspruchsvolle Bergtour. Du überlegst genau was du dafür einpackst, welchen Weg du gehen wirst und übst an deiner Kondition. Endlich ist es soweit. Du gehst los. Es stellt sich heraus, dass es anstrengender wird als erwartet und es kommen Zweifel auf. Du musst deine Planung umstellen und Umwege gehen. Trotzdem gehst du weiter und schlussendlich stehst du auf dem langersehnten Gipfel. Das Glücksgefühl ist unglaublich und du bist stolz auf deine Leistung.

Nun stell dir vor, dass du für dieses Projekt Hilfe bekommst.

  • Entweder steht dir jemand zur Seite, der dich von Anfang an motiviert und dir zutraut, dass du es schaffst. Diese Person ist einfach da und glaubt an dich, sie mischt sich nicht ein. Du hast aber die Gewissheit, dass sie dir hilft, wenn du sie danach fragst. Sie wartet auf dem Gipfel auf dich und freut sich mit dir, dass du es geschafft hast.
  • Oder da ist jemand der dir beiseite steht und genau darauf achtet, wie du die Planung an gehst. Diese Person hat schon viele Wanderungen geplant und war oft auf dem Gipfel. Sie sieht sofort, wenn deine Pläne von dem abweichen, was sie tun würde und lässt dich dies sofort wissen. Auch sie wartet auf dem Gipfel, lobt dich für deine Leistung und übergibt dir einen Geldbetrag.

Welche Hilfestellung motiviert dich, nach der ersten Tour eine weitere zu planen?

Mich begleitet diese Bergsteiger-Geschichte seit langem und ist mir ein Wegweiser der Tätigkeit als Spielgruppenleiterin und natürlich auch im Alltag mit unseren eigenen Kindern. “Mut tut gut” oder “Hilf mir es selbst zu tun” sind die kurzen und prägnanten Slogans dazu. Natürlich ist dies alles auch Teil der Evolutionspädagogik und einmal mehr erfreut es mich, wie sich alles so schön zusammenfügt.

Auf dem Weg zum Gipfel
Auf dem Weg zum Gipfel


2 Gedanken zu „Die Kraft der Ermutigung#8220;

  1. Liebe Mirjam
    So ermutigend und zu Gleich holt es einem zurpck auf den Boden dessen was wirklich zählt.
    Eines stach mir noch ins Auge… Lob in der Spielgruppe? Ich kenne soviele nach Lob süchtige Kinder, dass ich kaum Lob ausspreche. Sehr oft aber Ermutigung und Anerkennung. Lob und Tadel und überhaupt Wertung versuche ich möglichst nicht zu verwenden in der Spielgruppe. Herzlich Eva

    • Ja, bei mir in der Spielgruppe bemerke ich bei den neuen Kindern jeweils auch, dass sie etwas konsterniert sind, wenn sie bei mir kein Lob abholen können. Aber wenn sie das dann bei mir nicht mehr erwarten, beginnen sie kreativ zu werden. Das ist dann für mich jeweils der grösste Lohn. Natürlich passiert es mir auch ab und an, dass ich vorschnell ein toll oder ein gut gemacht gebrauche. Die Reaktion zeigt mir dann aber rasch, dass es ein Fehler war. Es gibt nichts schöneres, als wenn man die Kinder erzählen lassen kann, wie und warum sie etwas gemacht haben. Die Antworten sind immer wieder verblüffend und vielfältig. Liebe Grüsse zurück Mirjam

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